Ausgehend von einer Einführung in psychiatrische Konzepte und deren historische Entwicklungen wird im allgemeinen Teil dieses Lehrbuchs auch ein Überblick zu Einrichtungen und Behandlungsmethoden für PatientInnen mit psychischen Störungen vermittelt. Im speziellen Teil werden konkrete psychiatrische Krankheitsbilder sowie deren Diagnose- und Therapiemethoden dargestellt. Dazu zählen beispielsweise Depressionen, Angsterkrankungen, Schizophrenie, Ess- oder Persönlichkeitsstörungen. Durch den praxisnahen und strukturierten Aufbau eignet sich das Buch sowohl als Lernbehelf für die Ausbildung wie auch als Nachschlagewerk. Ergänzt durch Fotografien von Ausdrucksformen psychischer Störungen, bildet dieses Werk eine anschauliche Einführung in die Psychiatrie.
Das Lehrbuch ist bestens geeignet für Studierende, die bereits ein wenig Vorwissen in Psychopathologie und Diagnostik haben. Die Grundlagen der Psychiatrie werden in verständlicher Sprache sehr anschaulich vermittelt. Praxisnah und dennoch theoretisch fundiert führt der Autor in die Versorgungsstrukturen der Psychiatrie ein. Die verschiedenen Therapieverfahren werden zwar immer nur sehr kurz, aber für ein Grundlagenbuch ausreichend vorgestellt. Gleiches gilt für die ausgewählten Störungen, mit denen sich das Buch beschäftigt.
Es wird hier sehr gut verständlich profundes Wissen vermittelt - ein gutes Grundlagenbuch für alle, die Psychologie studieren
Empfehlenswert
Bewertung
Kundenmeinung von V. Alex
Da ich momentan im 2. Semester meiner Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin bin, wollte ich mir mit diesem Buch einen Überblick und Nachschlagewerk zulegen, da nun mein Psychiatriejahr ansteht und ich als gelernte Sozialpädagogin keinerlei Vorerfahrungen habe. Da dieses Buch sehr verständlich geschrieben und übersichtlich gestaltet ist, ist es, wie für mich, sehr gut geeignet sollte noch kein allzu großes Vorwissen vorhanden sein. Es ist auf jeden Fall ein guter Lernbehelf bzw. Nachschlagewerk für psychische Störungen. Ich fand es jedoch etwas schade, dass der Teil des Buches, der exakt auf meine Ausbildung ausgerichtet ist, etwas kurz ausfällt und daher das Thema der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie relativ oberflächlich anreißt.
Kompakte und verständliche Darstellung rund um die Psychiatrie
Bewertung
Kundenmeinung von Pascal Backes
Das Lehrbuch „Grundlagen der Psychiatrie“ richtet sich an alle Berufsgruppen, die in einer Psychiatrie tätig sind. Die Intention der Autoren war es, sowohl ein Lehrbuch für die Ausbildung sowie ein „Nachlagewerk für psychische Störungen“ zu verfassen. Die komplexe Sprache der PsychiaterInnen soll den anderen Berufsgruppen verständlich vermittelt werden.
Das Buch ist in viele verschiedene Kapitel gegliedert. Zu Beginn gibt es eine kurze Einführung in der relevante Begriffe erläutert und historische Aspekte dargestellt werden. Es folgt eine kurze Darstellung rund um die Psychiatrie. Hier werden die Reformen, die psychiatrischen Einrichtungen sowie die Zwangsmaßnahmen und rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert und vorgestellt. Kapitel III – V widmen sich den „Therapieverfahren“, den „Ursachen von psychischen Störungen“ und den „Grundlagen der psychiatrischen Diagnostik“. Die Kapitel sind ebenfalls kurz bzw. kompakt gehalten. Die einzelnen Unterkapitel gehen teilweise nur über eine halbe Seite. Die Kapitel VI bis XVI gehen schließlich ausführlich auf „alle[.] relevanten psychischen Störungen“ ein. Das letzte Kapitel beschäftigt sich speziell mit den psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter.
Wie bereits geschrieben, erfolgt in der Einführung eine kurze Begriffserläuterung. Diese bezieht sich hauptsächlich auf die Erläuterung der unterschiedlichen Psychiatrieeinrichtungen, sowie der allgemeinen Begriffe wie „Psychosomatik“, „Neurologie“ und „Psychologie“. Weitere Begriffserläuterungen erfolgen themenbezogen in den einzelnen (Unter-)Kapiteln. Obwohl die Begriffe teilweise sehr komplex sind, werden sie durch die Autoren verständlich dargestellt. Das Lehrbuch enthält zwar nur sehr wenige ausgewählte Abbildungen, diese tragen jedoch ebenfalls zur Verständlichkeit bei. Sehr schön sind die einzelnen Photos, die die verschiedenen „Ausdrucksformen [der] psychische[n] Störungen“ verdeutlichen. Somit erhält der Leser eine Vorstellung über die einzelnen Ausdrucksformen der Erkrankungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass den Autoren mit ihrem Lehrbuch ein sehr interessantes und aufschlussreiches Buch gelungen ist. Das besondere Anliegen der Autoren, die Verständnisschwierigkeiten zwischen den einzelnen Berufsgruppen zu reduzieren, ist ihnen ausreichend gelungen. Es ist jedoch anzumerken, dass das vorliegende Buch dennoch sehr komplex ist. Auch wenn das Buch „Grundlagen der Psychiatrie“ heißt, ist es für Studienanfänger aber eher weniger geeignet. Dies ist allerdings nicht weiter von Bedeutung, da sich die Autoren, wie bereits erwähnt, an die in einer Psychiatrie tätigen Personen richten. Studenten sind somit nicht die primäre Zielgruppe. Für alle die sich jedoch über die Studieninhalte hinaus weiterbilden wollen, ist es ein sehr interessantes und empfehlenswertes Lehrbuch.
Dieses Buch schließt eine Lücke
Bewertung
Kundenmeinung von Andreas Schmidt, Wien
Die bislang vorhandene Lücke von passenden aktuellen Lehr- und Fachbüchern für die Vermittlung eines ausreichend satten Grundstockes im Studienfach Psychiatrie für Studenten, die sich mit psychisch leidenden Patienten befassen, ist mit Erscheinen dieses Werkes endlich geschlossen. Ähnlich wie in dem besonders für den Einstieg im diagnostischen Umgang mit dem ICD-10 der WHO sehr empfehlenswerten Buch "Praxis der ICD-10 Diagnostik" vom Autor Klaus Paulitsch, orientiert man sich taxonomisch an der Grundstruktur des derzeit geltenden ICD-10 selbst. Der in der Ethologie üblichen Darstellung von Ethogrammen (qualitativer Verhaltenskatalog) zum Studium und Erforschen des Verhaltens wird hier erstmalig Rechnung getragen unter Verwendung von sehr ausdrucksstarken Photographien des Psychiaters Daniel Schützenberger. Die Autoren haben überwiegend das Werk in Einleitende Beschreibung, Klassifikation und Diagnostik, Häufigkeit und Ursachen, Abgrenzungen (besonders wichtig für Störungen phänomenologisch ähnlicher Symptomatik), Klinik und Therapie strukturiert. Sie verwenden eine sehr verständliche Sprache.
Ein löbliches (wohlverdientes) Geleitwort widmet kein geringerer als der Begründer der Kognitiven Verhaltenstherapiestation im AKH Wien, Gerhard Lenz.
Zum Inhalt: Einführend im Kapitel I wird kurz auf die wissenschaftshistorische Entwicklung der Psychiatrie eingegangen. Nicht selten stellten diese Forscherpersönlichkeiten gewisse "Eckpfeiler" in der weltweiten Psychiatrie dar. Ebenso wird auch der Entwicklungsverlauf der Psychiatrie im vorigen Jahrhundert im Bezug auf die Psychiatrieversorgung dargestellt. Der Stand des Gegenwärtigen in Österreich ist genau angeführt, auch Deutschland und Schweiz ist kurz umrissen (Kapitel II). Im Kapitel III wird die Psychopharmakatherapie im Überblick beschrieben. Die Angabe von Wirkstoffen und Präparatenamen ist ebenso evident wie in Kürze deren Wirkungsweise, Klinische Anwendung und Indikationen. Weiters wird die Elektrokrampftherapie, Schlafentzugstherapie, Lichttherapie, Psychotherapie und deren einzelner Subrichtungen in Herunft und Eigenheiten, Ergotherapie und Soziotherapie erklärt.
Das Kapitel IV befasst sich mit den Ursachen von psychischen Störungen, erklärt Begriffe wie Pathogenese, Pathoplastik und Ätiologie und diskutiert unterschiedliche Zugangsmodelle der allzuoft multifaktoriellen Genese von psychischen Störungen. Das Kapitel V beinhaltet Grundlagen der psychiatrischen Diagnostik und Psychopathologie, Erläuterung von Symptom, Syndrom, Anamnese, Störung und Krankheit. Der auch für Psychotherapeuten unerlässliche psychopathologische Status wird detailiert dargestellt und ist für die Exploration in der Praxis genauso zu beherrschen wie es hier angeführt ist. Es sind, wohl auch für den praktizierenden Arzt interessant, allfällig einzuholende Zusatzbefunde angeführt und erklärt.
Im Kapitel VI wird auf die Schizophrenie und sonstige psychische Störungen eingegangen, da dieser Störungsbereich schon medizinhistorisch eine oftmalige Wandlung und auch Missverständnisse erfahren hatte. Besonders bestechend sind die im Buch ab hier verwendeten Verlaufskurven der unterschiedlichen Subgruppen (in Form von graphischen Abbildungen) und helfen überaus großartig dem Studierenden die essentiellen Unterschiede leicht zu unterscheiden und memorieren. Die sehr verbreiteten Affektiven Störungen sind das Thema des Kapitel VII und ebengleich mit Verlaufskurven der verschiedenen Arten von Depressionen versehen. Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen werden im Kapitel VIII behandelt. Das wären im Einzelnen die Angststörungen, Zwangsstörungen, Psychische Reaktionen auf Belastungen, Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) und für die diagnostische Praxis eine hilfreiche Zusammenfassung körperlicher Beschwerden, für die keine somatische Ursache gefunden werden kann (somatoforme Störungen). Das Kapitel IX beschreibt die Essstörungen, ebengleich wie andere Kapitel durchstrukturiert und ist durch forschungserfahrene Grundinhalte unter anderem - der Prävention - erweitert. Die Schlafstörungen und sexuelle Störungen sind Inhalt des Kapitel X. Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen finden im Kapitel XI Platz, dabei erfährt auch die \"Modediagnose\" Borderline seine notwendige präzise Nosologie. Hier erläutern die Autoren wieder wichtige grundsätzliche Abgrenzungen und nehmen aus den DSM IV tabellarische Cluster für Unterscheidungen zuhilfe. Der Suizidalität wird unter anderem aufgrund der latenten Lebensgefahr und der oftmaligen (fachlichen) Unterschätzung im Kapitel XII Raum gegeben. Der Bereich der nicht minder unterschätzten Alkohol, Drogen und Medikamentenabhängigkeit ist Thema des Kapitel XIII. Vielfältige Fachtermini werden definiert und praxisnahe erläutert. Die in diesem Bereich auch notwendige Historische Einleitung, kurze Allgemeine und Spezielle Pharmakologie, Häufigkeit und Ursache(n) als auch Klinische Wirkung(en) mitsamt Therapien gewährleisten in der gewohnten gelungenen Prägnanz des Schreibstiles einen raschen guten Überblick. Organische psychische Störungen behandelt das Kapitel XIV. Demenz, Delir, Organisches Psychosyndrom finden hier seine Beschreibung. Die Intelligenzminderung wird im Kapitel XV definiert und macht ebenfalls von erfahrener Sichtweise eine Unterscheidung für den Leser glasklar. Das in der Psychiatrie eigene Spezialisierungsfeld der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist Inhalt des Kapitel XVI, welches auch ein besonderes Spezialisierungsgebiet des Autors Andreas Karwautz darstellt. Sie wird vom derzeitig amtierenden Klinikvorstand und Lehrgroßmeisters Max H. Friedrich als auch von seinem Vorgänger Walter Spiel als Epitheton ornans \"Kleine Psychiatrie\" bezeichnet, dementsprechend hat sie auch ihre speziellen Grundlagen und erfährt zur Zeit in Fächern der Pädagogik, Klin.Psychologie und Kinder- und Jugendpsychotherapie gerade einen besonderen Aufschwung.
Nun ist abschließend zu erwähnen, daß der Inhalt dieses Lehr- und Fachbuches dem Anspruch, eine profunde Grundkenntnis im Studienfach der Psychiatrie - auch mit Stellenwert auf den heutigen Stand des Wissens - sprichwörtlich hervor-ragend vermittelt, vollauf gerecht wird. Dieses damit "erstudierte" Wissen ist ein wahrer Goldschatz für das Anwenden in der Praxis und sollte auch für die entsprechenden Professionalisten ständig im Geiste, speziell im "Psychodiagnostikhirn", dauerhaft bereitgehalten werden. Für einen engagierten fachinteressierten Medizinstudenten, der ich selbst in den 1990ern an der Universität Wien auch war, zeitigt dieses Werk ebenso eine exzellente Einführung in profunde Heilkundlerlehre. Gerade der für Fachbücher gar nicht einfach zu gestaltende Brückenschlag zwischen Kompaktheit und notwendiger Tiefe ist meiner Ansicht nach in diesem Werk sehr gelungen. Ebenso ist es für Ärzte, die ihre Kenntnisse in Psychiatrie auf den heutigen Stand bringen wollen und sollten, ein kompaktes Schrifttum für eine praxisnahe aktuelle Weiterbildung. Es besteht heute mehr denn je die Notwendigkeit auf Weiterbildung als auch von vornherein die gesetzliche Verpflichtung zur Zusammenarbeit vom Arzt und Psychotherapeuten. Ich kann guten Gewissens für psychiatrie/psychotherapie-interessierte Studierende der Pflegewissenschaften, Pädagogik, Sozialarbeit und Auszubildende in ähnlichen Berufsfeldern dieses praxisorientierte Buch wärmstens empfehlen, da die Autoren eine besonders für alle verständliche Sprache, mit enorm viel Berufserfahrung dahinterstehend, verwenden. Beide Autoren sind in Wien in beiden Professionen des Psychiaters und des Psychotherapeuten an entsprechenden Hochschulen lehrend und "heilend" in Klinik und freier Praxis wirkend.
Diesen sehr engagierten fachkundigen Autoren als auch dem Verlag facultas-WUV/UTB ist für die Ermöglichung der Herstellung dieses essentiellen Studienwerkes großer Dank auszusprechen.
und nach dem Studium nicht vergessen: repetitio est mater studiorum
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