Eine sehr gute und ausführliche, allerdings sprachlich schwere Einführung
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Kundenmeinung von Fabian Boehlke
In dem Buch nähert sich Pieper allmählich dem inneren Kern der Ethik an. Im ersten Kapitel widmet sie sich den Aufgaben der Ethik, u. a. der Bedeutung des Begriffs und der Rolle der Moral. Im zweiten Kapitel geht es um Ethik als praktische Wissenschaft. Sie geht z. B. darauf ein, welche Disziplinen der praktischen und der theoretischen Philosophie zugehören, welches die Teildisziplinen der Ethik sind und was es mit der Angewandten Ethik auf sich hat. Im dritten Kapitel behandelt Pieper das Verhältnis der Ethik zu den anderen praxisbezogenen Wissenschaften, hier unterscheidet sie nochmal zwischen empirischen und normativen Wissenschaften. Das vierte Kapitel behandelt die Grundfragen der Ethik, u. a. was es mit Glückseligkeit und Gut und Böse auf sich hat. Im nächsten Kapitel (fälschlicherweise als sechstes statt als fünftes Kapitel bezeichnet) geht es um die Grundformen moralischer und ethischer Argumentation, wobei sie zwischen moralischen und ethischen Argumentationen unterscheidet. Im siebten Kapitel geht es um die Grundtypen ethischer Theorie, z. B. Modelle einer deskriptiven und einer normativen Ethik. Ein letztes Kapitel widmet die Autorin auch noch der Feministischen Ethik.
Das Buch beinhaltet also eine große Fülle an Themen rund um den großen Begriff „Ethik“. Durch ihre Einteilung erreicht die Autorin eine allmähliche, aber dennoch sehr vertiefende Annährung an das Thema. Diese vertiefende Annährung sorgt allerdings auch für eine verhältnismäßig schwere Sprache, so dass jedem, der sich vertieft mit dem Thema befassen will, mit Piepers Buch eine sehr gute Grundlage gegeben wird, die allerdings eine Bereitschaft für ausführliche und gründliche Lektüre erfordert.
Studenten werden dieses Werk ohne Zweifel mit großem Nutzen zur Rate ziehen können, ob es allerdings direkt im 1. Semester zur Annährung dient, oder erst in den späteren Semestern, bleibt jedem selbst überlassen.