Utopien sind Gedankenexperimente und kritische Spiegelbilder der historischen Wirklichkeit. Diese Einführung liefert einen Überblick zur Geschichte der Utopie und stellt ihre wichtigsten Entwürfe sowie ihre wesentlichen Merkmale, Ziele und Funktionsweisen vor. Auf diese Weise ergibt sich ein klares und konturenreiches Bild einer der einflussreichsten Denkströmungen der abendländischen Tradition. Der Überblick diskutiert den Utopiecharakter von den antiken Mythen des Goldenen Zeitalters über die Klassiker der Frühen Neuzeit bis hin zu den Schreckensvisionen und den ökologischen und feministischen Modellen des 20. und 21. Jahrhunderts. Behandelt werden unter anderem Platon, Joachim von Fiore, Thomas Morus, Francis Bacon, Tommaso Campanella, J. G. Schnabel, William Morris und George Orwell.
Vorwort 7 1. Einleitung: Utopiebegriff – aber welcher? 9 2. Thomas Morus und seine Utopia 19 2.1 Das Rätsel: Leben und Werk 19 2.2 Grundzüge und Gestaltungsmerkmale der Utopia 24 2.3 Das Experiment: Vernunft als Staatsprinzip 33 2.4 Zum Utopiebegriff der Utopia 45 3. Antike und Mittelalter 51 3.1 Antike Mythologie und das „Goldene Zeitalter“ 51 3.2 Platon und seine „Politeia“ 54 3.3 Mittelalterliche Eschatologie und Chiliasmus 57 3.4 Joachim von Fiore und „Das Dritte Zeitalter“ 60 3.5 Thomas Müntzers revolutionärer Chiliasmus 61 4. Renaissance und Frühe Neuzeit 67 4.1 Tommaso Campanella und die „Civitas Solis“ 68 4.2 Johann Valentin Andreae und die „Christianopolis“ 73 4.3 Francis Bacon und die „Nova Atlantis“ 78 5. Absolutismus und Aufklärung 85 5.1 Vertragstheorie und Utopie 85 5.2 Gerrard Winstanley und „The Law of Freedom“ 87 5.3 Gabriel de Foigny und die „Terra Australe“ 92 5.4 Johann Gottfried Schnabel und die „Insel Felsenburg“ 98 5.5 Louis-Sébastien Mercier und „L’ An 2440“ 104 6. Sozialismus und Utopie im 19. Jahrhundert 113 6.1 Industriezeitalter und soziale Frage 113 6.2 Robert Owen: Utopie und Sozialexperimente 117 6.3 Marxismus und Utopie 122 6.4 William Morris und „News from Nowhere“ 125 7. Von der Dystopie zur Utopie der Postmoderne 131 7.1 George Orwell und die Schreckensvision von „1984“ 131 7.2 Ernest Callenbach und die „Ecotopia“ 139 7.3 Marge Piercy und „Woman on the Edge of Time“ 147 8. Schlussbemerkung 157 Anmerkungen 165 Bibliografie 189 Literaturübersicht 189 Primärtexte 190 Sekundärliteratur 195 Personenregister 207
Pressestimmen
Aus: dystopischeliteratur.org – Simon Spiegel - 30.10.2012 […] Als einführender Überblick über die Geschichte der utopischen Literatur ist Schölderles überaus verständlich und klar geschriebenes Buch aber auf jeden Fall zu empfehlen.
Aus: pw-portal.de - Michael Vollmer - 19.7.2012 [...] verdichtet er aber den aktuellsten Stand der Forschung in einer kompakten Form, die sich für interessierte Studierende als ideale Einführung in die Thematik erweist. [...].
Autoreninfo
Schölderle, Thomas
Dr. Thomas Schölderle ist Politikwissenschaftler, Publikationsreferent der Akademie für Politische Bildung in Tutzing und Dozent an der Hochschule für Politik München.
Schölderle stellt nicht nur solides Faktenwissen zur Verfügung, sondern überzeugt auch durch ein ausgewogenes Urteil und eine kluge Interpretation. Beeindruckend sind in dieser Hinsicht insbesondere die Textabschnitte zu Morus' Utopia, in denen der Autor kurzschlüssige Vereinfachungen vermeidet und die Komplexität und Ambiguität der humanistischen Utopie angemessen würdigt. Dies gelingt ihm in einer ebenso klaren wie präzisen Darstellung, die das vielschichtige Thema auch für Einsteiger gut verständlich macht.
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von C. Ludwig
Das Werk eignet sich hervorragend für Veranstaltungen, die sich mit dem Genre der Dystopie/Utopie, Young Adult Dystopias auseinandersetzen. Ein sehr guter und vor allem fundierter Überblick, der sich gut in Veranstaltungen als Lektüre, aber auch als Hintergrundlektüre einsetzen lässt. Ich bin begeistert.
Gut aber nicht ganz einfach
Bewertung
Kundenmeinung von Philipp Freund
Thomas Schölderle hat mit diesem Buch ein wirklich tolles Werk über die Übersicht der Utopie vorgelegt, das vor allem bestimmte Richtungen und Denkweisen gut voneinander abgrenzt.
Allerdings muss negativ hinzugefügt werden, dass das Buch nicht ganz nebenbei und einfach zu lesen ist, was aber womöglich ausschließlich an der doch sehr theoretischen Thematik liegen mag.
Alles in allem ein gelungenes Werk!
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von F. Niemeyer
Zum Thema Utopie und dessen Geschichte ist es für die Lehre hervorragend geeignet.
Sehr gute Einführung in die Geschichte der Utopie!
Bewertung
Kundenmeinung von Marius Schmidt
Der Autor promovierte zu "Utopia und Utopie" und liefert mit diesem 160-seitigen Bändchen einen kurzen, systematischen chronologischen Abriss der gesamten Denktradition der Utopie. Damit liefert Thomas Schölderle einen Überblick über die Geschichte der Utopie und grenzt diese einflussreiche Denkströmung von anderen ab, sodass man eine Idee über deren wesentlichen Merkmale und Ziele bekommt.
Zunächst wird Thomas Morus‘ gesellschaftskritisches Werk der Utopia sowie der zugrunde liegende Utopiebegriff eingehend beleuchtet, um dessen zentrale Merkmale und Grundideen herauszuarbeiten und sie für die historische Analyse des Utopiebegriffs nutzbar zu machen. Es folgen prägnante Darstellungen unter anderem von Platons „Politeia“, Francis Bacons „Nova Atlantis“ oder George Orwells „1984“. Nicht diese vielseitige Auswahl an Werken alleine, sondern das Aufzeigen vereinender utopischer Elemente sowie der Brückenschlag von der Antike in die (Post-)Moderne machen den Mehrwert dieses Buches aus und lässt den Leser interessiert bei der Sache. Die ausführliche Bibliographie am Ende ermöglicht es, gezielt tiefer in einzelne vorgestellte Werke einzutauchen – welche man nun mit einem anderen Blick lesen wird als zuvor.
Für mich persönlich war das Werk sehr hilfreich, um einen Überblick über eine scheinbar abstrakte Denkströmung zu gewinnen und den konstruktiven, faszinierenden Charakter utopischer Gedankenexperimente zu erkennen. Mehr leistet das Buch nicht – mehr soll es aber auch nicht leisten, weshalb ich fünf Sterne vergebe, da das Buch seinen Zweck optimal erfüllt. Adressaten sind interessierte Leser, die sich ebenfalls mit der Geschichte der Utopie auseinandersetzen wollen, aber auch Studierende, die sich mit einzelnen Werken eingehender befassen wollen – ich kam über Thomas Morus und seine Utopia zu diesem Buch – und in diesem Buch einen hervorragenden Ausgangspunkt für die weitere Recherche finden. Den Blick in die Primärtexte kann dieses Buch selbstverständlich nicht ersetzen und auch versierte Utopie-Experten greifen eher nicht zu diesem einführenden Band.
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