Jeder Mensch ist mehrsprachig. Wir alle pendeln täglich zwischen verschiedenen Sprechweisen (Dialekt, geschriebene Sprache, Umgangssprache, Fachsprache…) und begegnen (in der Straßenbahn, in der Schule, in Medien, auf Reisen ...) einer Vielfalt von Sprachen. Wer erforschen will, wie wir Sprachen erleben, Sprachen erwerben und mit Sprachen umgehen, findet in diesem Band aktuelle soziolinguistische Zugänge zur Mehrsprachigkeit aus Subjekt-, Diskurs und Raumperspektive. Vorgestellt werden auch Methoden der Mehrsprachigkeitsforschung wie sprachbiografisches Arbeiten oder die Exploration lokaler Sprachregime. Neben Studierenden der Linguistik erhalten auch Personen in Ausbildung zu Lehr- und Sozialberufen wertvolle Hilfestellungen für ihre zukünftige Arbeit in einer multilingualen Gesellschaft.
Dieser Titel ist nicht als Dozenten-Freiexemplar erhältlich.
Einleitung 7 1 Das Sprachrepertoire – eine Subjektperspektive 13 1.1 Biografische Zugänge zur Mehrsprachigkeit 14 1.2 Das sprachliche Repertoire 17 1.3 Zur Methode biografischer Forschung 32 1.4 Lebensweltliche Mehrsprachigkeit 40 1.4. 1 „Ein Fuß ist deutsch und ein Fuß slowenisch“ 40 1.4.2 Multilingual aufwachsen 44 1.4.3 Repertoire und Lebensphasen 52 1.5 Translokale Biografien 63 1.5. 1 „Wenn man keine Sprache hat…“ – Sprachwechsel und Sprachverlust 64 1.5.2 „Wenn ich in einer Sprache bin, habe ich immer die andere auch im Blick“ – Subjektpositionen und Sprachideologien 72 2 Sprachideologien – eine Diskursperspektive 81 2.1 Zum Konzept Sprachideologien 83 2.2 Ein Exkurs zu Ideologie, Hegemonie und Diskurs 89 2.3 Sprachenpolitik: Sprachideologien in Aktion 96 2.3. 1 Kategorisierungen von Sprachen und Sprecher_innen 96 2.3.2 Nationalsprachen – Das Making-of 102 2.3.3 Sprachhierarchien – (Post-)Kolonialismus 107 2.3.4 Der Integration-durch-Sprache-Diskurs 113 2.3.5 Minderheitensprachen und Sprachenrechte 121 3 Sprachregime – eine Raumperspektive 127 3.1 Globalisierung und Sprache 128 3.2 Sprachliche Praktiken und räumliche Anordnungen 134 3.2.1 Das Konzept Sprachregime 135 3.2.2 Regionale Mehrsprachigkeit 140 3.3 Ethnografische Zugänge und linguistic landscapes 150 3.4 Multilinguale Sprecher_innen in monolingualen Institutionen und Organisationen 156 3.4.1 Sprachmittlung in institutionellen Zusammenhängen 159 3.4.2 Administration und Rechtswesen 162 3.4.3 Gesundheitswesen 167 3.5 Für eine Schule der Mehrsprachigkeit 170 3.5.1 Schulsprachprofile 171 3.5.2 Unterrichtsmodelle im Umgang mit Mehrsprachigkeit 176 3.5.3 Eine Pädagogik der Heteroglossie 183 Anhang 197 Literaturverzeichnis 201 Index 224
Pressestimmen
Aus: lehrerbibliothek.de – Dirk Bach- 28.06.2013 Mehrsprachigkeit ist angesichts multikultureller Gesellschaften in Bildung und Kindererziehung ein z.Zt. viel diskutiertes Thema, z.B. auch hinsichtlich des frühen Fremdsprachenerwerbs bereits in Grundschulen. Mehrsprachigkeit ist von einem Randthema zu einem zentralen Thema geworden, während lange Zeit Einsprachigkeit als Normalfall angesehen wurde. Mehrsprachigkeit aber ist heute immer mehr ein Teil der Alltagsrealität. Die Autorin zeigt in diesem Buch aktuelle Zugänge, Entwicklungen und Tendenzen der Mehrsprachigkeitsforschung auf, u.a. sprachbiografisches Arbeiten, die Exploration lokaler Sprachregime, Sprachrepertoire, Sprachideologien oder visuelle Methoen wie "linguistic landscape".
Autoreninfo
Busch, Brigitta
Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Brigitta Busch lehrt am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien und an der University of Cape Town, sie ist Expertin des Europarates für die Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten.
Sehr gut, guter Überblick über zentrale Aspekte der Mehrsprachigkeitsforschung.
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Kundenmeinung von B. Jänicke
Das Buch bietet einen sehr guten Einstieg sowie Überblick in die Thematik der Mehrsprachigkeit und kann als Grundlagenliteratur sehr gut verwendet werden.
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Kundenmeinung von P. Zanker
Das Buch gibt einen guten Überblick über Aspekte von Mehrsprachigkeit und nimmt auch einen soziologischen und politischen Standpunkt ein.
Wissenschaftlich fundiert werden Projekte zur Förderung von Mehrsprachigkeit kritisch unter die Lupe genommen und in größere Zusammenhänge gestellt. Bestechend hierbei ist, dass ein mehrperspektivischer Blick auf Sprachen, deren gesellschaftlichen Status, die politische Entwicklung eines Landes und auch die sprachdidaktische Aspekte gerichtet wird. Für mich, die eine Zeit lang in Afrika gelebt hat, war auch interessant, wie die Kolonialisierung und Sprachförderung bestimmter Institutionen beleuchtet werden.
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Kundenmeinung von M. Kofer
Der Band umfasst die wichtigsten sprachwissenschaftlichen Forschungsgebiete der Mehrsprachigkeit.
Besonders gelungen ist die Gliederung in drei Perspektiven, die nicht nur vom Subjekt ausgeht, sondern auch die wichtige Komponente Sprache und Machtverhältnisse miteinbezieht und kritisch mit dem nach wie vor in Deutschland geltenden monolingualen Habitus in den Institutionen umgeht.
Zu kurz gegriffen ist hier die ästhetische Komponente von Mehrsprachigkeit in der Literatur, die lediglich kurz in Hinblick auf autobiographische Literatur angerissen wird. Da es sich um einen sprachwissenschaftlichen Band haltet, ist dies aber auch nicht zu erwarten.
Dozentenbewertung
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Kundenmeinung von S. Lange
Inhalte sind hochrelevant für aktuelle Situation in Grundschulen.
Dozentenbewertung
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Kundenmeinung von S. Siebenhütter
Optisch etwas unübersichtlich, lädt daher wenig zum Schmökern ein, aber sehr gutes Stichwortverzeichnis und guter Überblick durch Literaturliste.
Zu überlegen wäre, den Titel etwas zu spezifizieren, weil Mehrsprachigkeit als solche nicht in ihrer Gesamtheit abgedeckt wird sondern aus drei spezifischen Perspektiven beleuchtet wird.
Dozentenbewertung
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Kundenmeinung von J. Wild
Buscha gibt einen Überblick über innere und "äußere" Mehrsprachigkeit. Dabei werden auch Themen wie sprachliche Ideologien und die Konstruktion sozialer Identität nicht ausgespart.
Dozentenbewertung
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Kundenmeinung von A.-C. Buttlar
Die Monographie beleuchtet Mehrsprachigkeit aus linguistischer Perspektive. Insofern ist das Buch ein guter Einstieg in das Thema.
Die Gliederung lässt allerdings einen guten Zugang zu Grundbegriffen vermissen.
Panoramablick für Mehrsprachigkeit
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Kundenmeinung von Annika Haas
gute Untergliederung, die auf die Aspekte innerhalb des Individuums eingeht (Lebensphasen) sowie den Blick zum Diskurs hin öffnet. Es beinhaltet Regionalaspekte ebenso wie das Fragen nach schulischem Umgang mit Mehrsprachigkeit. Die Aspekte werden anschaulich erläutert und mit guten Beispielen und sinnvollen Bebilderungen erweitert. Sehr empfehlenswert!
Sehr guter Überblick
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Kundenmeinung von FM
"Mehrsprachigkeit ist von einem Randthema zu einem zentralen Thema geworden", so beginnt die Einführung zu Brigitta Buschs Buch "Mehrsprachigkeit" - damit hat die Autorin unbedingt Recht, jedoch leider nicht in Bezug auf mein Studium. Dort blieb das Thema nicht unerwähnt, mehr aber auch nicht. Aus diesem Grund kann ich keine Rezension als Experte zum Thema schreiben, aber umso mehr feststellen, dass ich das kleine Büchlein sehr gut eignet, um ohne großes Hintergrundwissen 1. zu verstehen, was Busch schreibt (insgesamt empfinde ich den Schreibstil der Autorin als sehr angenehm), und 2. somit eine gewisse Wissensbasis aufzubauen, falls man sich mit dem Thema tiefergehend beschäftigen möchte.
Die Autorin schreibt selbst, dass in ihrem Buch drei Perspektiven auf Mehrsprachigkeit folgen: die Subjektperspektive (Kapitel 1), die Diskursperspektive (Kapitel 2) und die Raumperspektive (Kapitel 3). Der Aufbau erscheint schlüssig und nachvollziehbar. Ich kann nicht beurteilen, ob hierbei wesentliche Inhalte fehlen, das was da ist, wirkt stringent dargestellt (hilfreich sind bei der Lektüre einige Abbildungen sowie das übersichtliche Layout mit vielen Zwischenüberschriten, die das Lesen gut organisieren). Natürlich kann ein Buch von unter 200 Textseiten nicht allzu sehr in die Tiefe gehen - aber das sehe ich hier nicht als Nachteil. Erstens kann ein Buch, das einen recht weiten Überblick bietet, das meist auch gar nicht (oder wäre dann sehr, sehr dick) und zweitens ist es somit gerade für Leser/innen wie mich, die im beinahe Erstkontakt mit dem Thema stehen, dadurch sehr gut möglich, das Wesentliche nachzuvollziehen.
Für mich als angehenden Lehrer (und da ist das Thema Mehrsprachigkeit ja sowieso aktuell wie nie) ist es nicht nur gut, ein vom Umfang her passendes Werk gefunden zu haben, um eine Basis zu verschaffen. Busch geht am Ende des Buches auch explizit auf Mehrsprachigkeit im Unterricht ein - das Buch hat sich also (mindestens) doppelt gelohnt :).
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