Breit aufgestellt und interdisziplinär
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Kundenmeinung von Dr. Michael Lausberg
Dies ist die dritte Auflage des Bandes, der konzeptionell überarbeitet und die Texte neu arrangiert wurden. Außerdem wurden eine Reihe neuer Ansätze wie der Post-Juridismus, die Ästhetik des Rechts, Medientheorie, Rechtsempirismus, Recht im Kontext imperialer Lebensweise und Postkolonialismus neu aufgenommen. Andere Ansätze, deren Bedeutung und Innovativkraft abgenommen haben (Agambens Dezisionimus, deliberative Theorien) wurden nicht erneut aufgenommen.
Im ersten Teil „Trennung und Verknüpfung von Recht und Politik“ werden vier Aufsätze präsentiert, die sich mit dem demokratischen Positivismus von Habermas und Maus, Derrida und dem Modell der Dekonstruktion, der Systemtheorie des Rechts bei Teubner und Luhmann und Post-Juridismus bei Benjamin, Menke und Loick auseinandersetzen.
Im zweiten Teil „Rechtsverständnisse“ geht es um Sprachphilosophie, den neuen Rechtsempirismus, postpositivistisches Rechtsdenken und ästhetische Theorien des Rechts. Der dritte Teil „Politik des Rechts“ bietet Essays über die prozedurale Rechtstheorie bei Wiethölter, den „Entzauberern der Rechtswelt“ (S. 172) der Critical Legal Studies in den USA, über die neo-materialistische Rechtstheorie, über Foucaults Ausführungen von Macht und Recht und soziologische Ausführungen über Bourdieu.
Der vierte Teil „Fragmentierung und Responsivität des Rechts“ stellt Medientheorien des Rechts, psychologische und neurowissenschaftliche Theorien des Rechts und ökonomische Theorien vor. Im letzten Teil „transnationaler Rechtspluralismus“ werden Bereiche wie Theorien transnationaler Rechtsprozesse, Recht im Kontext imperialer Lebensweise und postkoloniale Rechtstheorie vorgestellt.
Im Anhang findet man noch ein Verzeichnis der Autorinnen und Autoren, ein Personenregister und ein Sachregister. Literaturhinweise sind am Ende der Essays zu finden.
Dies ist eine breit aufgestellte Sammlung von Theorien über das Recht aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen, die weit über gängige rechtsphilosophische oder rechtsgeschichtliche Bücher hinausgehen. Das Buch hat interdisziplinären Charakter und gibt vielerlei neue Anregungen. Wer also als Jurist über den eigenen Tellerrand hinausschauen will, der sollte dieses Buch lesen.