Als Wissenschaft vom Unbewussten ist die Psychoanalyse stets Kulturwissenschaft, dennoch überrascht die Breite der hier vorgeführten Untersuchungsfelder. Zugleich Lehr- und Lesebuch führt der Band durch intime Innen- und komplexe Gemeinschaftswelten. Der systematische Teil bietet eine gut verständliche Einführung in theoretische und methodische Grundlagen und wird von einem Lexikon der Fachbegriffe ergänzt. Ein analytischer Teil behandelt ein weites Themenspektrum, darunter Sinnlichkeit, Alltag, Sprache, Geschlechterverhältnisse, Massenphänomene, Kunst und Politik. Beginnend mit Grundlagentexten Sigmund Freuds werden Zusammenhänge umfassend und klar entwickelt und auch aktuellste Sichtweisen berücksichtigt.
Einleitung 9 Systematischer Teil 1 PSYCHOANALYSE ALS KULTURWISSENSCHAFT 15 Über den Gegenstand psychoanalytischer Kulturwissenschaften 20 2 PSYCHOANALYTISCHE GRUNDLAGEN 22 Das Unbewusste 26 Traum und Phantasie 27 2.1 Vier konstitutive Theoriebausteine 28 Die Triebtheorie 28 Die Theorie der Verdrängung (Abwehr) 31 Die Dynamik der Übertragung 33 Der Ödipuskomplex 36 2.2 Angst und Regression 37 Angstabwehr und Regression 39 2.3 Konzepte von besonderem kultur- und sozialwissenschaftlichen Interesse 45 Sublimierung 45 Urszene(n) und szenisches Verstehen 45 Ambivalenz 46 Trauma 47 Identifizierungen 48 Narzissmus 49 Über-Ich 50 2.4 Modelle sozialen Funktionierens 52 Es – Ich – Über-Ich 52 Eine innere Welt aus Objektbeziehungen 52 Das Imaginäre – das Symbolische – das Reale 53 „Containment“ und Transformationen 54 Übergangsphänomene 54 3 METHODEN PSYCHOANALYTISCH-KULTURWISSENSCHAFTLICHER FORSCHUNG 56 Psychoanalytische Sozialforschung 66 Biografik 68 4 DIE PSYCHOANALYSE ALS WISSENSKULTUR 70 5 KULTURPHILOSOPHIE 81 Lust und Realität 85 Was ist Kultur? 86 Eros und Thanatos – die Todestriebhypothese 95 Zwischen Moderne und „Postmoderne“ 98 6 KÖRPER UND SINNLICHKEIT 104 Das Auge als besonderes Sinnesorgan 108 7 ALLTAG 111 Alltag und Restitution 119 Alltag als Ignoranz und falsches Bewusstsein 121 Alltag unter Extrembedingungen 124 8 SOZIALPSYCHOLOGIE 126 8.1 Beziehungen 128 8.2 Massendynamik 130 Triebhaftigkeit und Regression 133 Identifizierungen 134 Führerfiguren 136 Massensprache 138 8.3 Gruppenprozesse 139 9 SYMBOLISIERUNG, SPRACHE UND SPRECHEN 144 Fort – da 147 Sprache und Sprechen 152 10 MYTHEN 156 Geschlecht und Mythos 157 Ödipusmythos und Kulturentwicklung 161 11 SOZIALISATION 167 12 ANTHROPOLOGIE 175 Sigmund Freud: Totem und Tabu 176 13 GESELLSCHAFT 184 13.1 Gesetzlichkeit und Recht 192 Gewissen und Gesetzesbruch 194 Der symbolische Vater und die „Montage“ 196 13.2 Geld und Ökonomie 200 13.3 Politik 208 Herrschaft – Knechtschaft 209 Denkstörungen 214 14 GESCHLECHTERVERHÄLTNISSE 218 15 GLAUBENSSYSTEME UND RELIGIONEN 228 Metapsychologie des Glaubens 231 Massendynamik und kollektive Glaubenssysteme 233 16 GEDÄCHTNIS UND GESCHICHTE 238 17 KREATIVITÄT, KUNST, ÄSTHETIK 247 Der Witz als Kunstwerk 252 Lexikon 257 Literatur 264 Namenregister 287 Sachregister 290
Pressestimmen
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Autoreninfo
List, Eveline
Eveline List ist Professorin für Kulturgeschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien und Lehranalytikerin der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung.
Eine kompakte und gut verständliche Einführung in die Psychoanalytische Kulturwissenschaft.
Sehr gut gefällt mir der Aufbau des Buches mit den prägnanten Ausführungen zu zentralen Begriffen der Psychoanalyse im Kapitel 2.
Pflichtlektüre im Studium der Kulturwissenschaften!
Bewertung
Kundenmeinung von Julia Koch
Das Buch „Psychoanalytische Kulturwissenschaften“ zeigt den Zusammenhang von Psychoanalyse und Kulturwissenschaft. Der vorangestellte systematische Teil, der in die Grundlagen der psychoanalytischen Theorie einführt, ist auch für Laien und lediglich an der Thematik interessierte gut verständlich geschrieben, die Erklärungen gut nachvollziehbar. Die am Ende jedes Kapitels aufgeführte weiterführende Literatur bietet die Möglichkeit, sich einer vertiefenden Lektüre zu widmen. So bietet dieser Teil die Grundlage des darauf aufbauenden analytischen Abschnitts, der die verschiedenen Themenbereiche der Kulturwissenschaften betrachtet. Dass Psychoanalyse immer auch Kulturwissenschaft bedeutet, wurde bereits von Freud dargelegt. Wie dies im Konkreten aussieht, wird in diesem Buch sehr gut beschrieben. Es werden vielseitige Themenbereiche der Kulturwissenschaft vom Fokus der Psychoanalyse betrachtet. Für ein Studium der Kulturwissenschaften absolut empfehlenswert.
Interessante Verbindung zwischen Psychoanalyse und Kulturwissenschaft
Bewertung
Kundenmeinung von Tatjana Gridnev
„Psychoanalytische Kulturwissenschaften“ von Eveline List ist ein sehr guter, sehr ausführlicher Überblick über viele relevante psychoanalytische Theorien in Bezug zum neueren Wissensfach der Kulturwissenschaft. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: Der erste stellt den systematischen Teil dar und beschäftigt sich mit psychoanalytischen Grundlagen nach Sigmund Freud. Im analytischen Teil wird Bezug auf die kulturwissenschaftlichen Aspekte genommen mit Überschriften wie Kulturphilosophie, Mythen, Alltag und Gesellschaft.
Besonders positiv sticht das im Anhang angelegte Begriffslexikon und eine sehr ausführliche Literaturliste hervor. Darüber hinaus wird am Ende jedes Kapitels die dazugehörige Literatur empfohlen.
Das Buch ist verständlich geschrieben und absolut lesenswert, nicht nur für Psychologen und Kulturwissenschaftler!
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