Seit über 50 Jahren dominiert die neoklassische Kapitalmarkttheorie unser Verständnis für die Abläufe an Finanzmärkten. Sie hat eine Vielzahl von Theorien und Konzepten hervor gebracht und basiert auf der Annahme eines streng rationalen Homo Oeconomicus.
Das vorliegende Buch möchte Studierenden und Praktikern die Türe öffnen zu einer neu entstehenden, verhaltenswissenschaftlichen Sicht auf die Finanzmärkte in der ein realitätsnäherer Homo Oeconomicus Humanus an den Märkten agiert. Er setzt bei der Entscheidungsfindung begrenzt rationale Heuristiken ein und lässt sich von emotionalen Einflüssen lenken. Die Autoren schlagen zunächst den Bogen von der neoklassischen Sicht der Finanzmärkte zur Behavioral Finance. Anschließend werden spekulative Blasen als Anzeichen für begrenzte Rationalität vorgestellt. Danach stehen die Heuristiken bei Anlageentscheidungen im Vordergrund. Abschließend werden Beispiele für die Anwendung der Behavioral-Finance-Erkenntnisse im Wealth Management und Corporate Governance diskutiert und es wird ein Blick auf Neuro-Finance und Emotional Finance geworfen.
Dieser Titel ist nicht als Dozenten-Freiexemplar erhältlich.
Registrierte Dozenten können den Foliensatz kostenlos herunterladen. Bitte loggen Sie sich dafür mit Ihren Benutzerdaten über die Schaltfläche Anmelden am oberen Fensterrand ein. Falls Sie noch nicht als Dozent bei utb registriert sind, legen Sie sich bitte ein Dozentenkonto an oder wenden Sie sich an dozentenservice@utb.de
Bitte beachten Sie, dass der Wissens-Check mit Hilfe von Makros ausgeführt wird. Zur vollen Funktionsfähigkeit des Programmes muss die Ausführung von Makros in Ihrer Excel-Anwendung ermöglicht werden.
Bitte beachten Sie zudem, dass der Wissens-Check auf dem Betriebssystem Windows 7 (Office 2010) erstellt wurde. Für die volle Funktionsfähigkeit wird daher die Verwendung von Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 empfohlen. Zusätzlich kann der Wissens-Check auf dem Mac mit Office 2011 bearbeitet werden.
Inhalt
Vorwort zur zweiten Auflage 5 Vorwort zur ersten Auflage 5 Einleitung 9 Abschnitt I - Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik 19 1 Die neoklassische Kapitalmarkttheorie als Grundlage rationalen Verhaltens 19 1.1 Entwicklung der wirtschaftswissenschaftlichen Sichtweisen 20 1.2 Entscheidungstheorien und Konzepte der Neoklassik 26 1.2.1 Konzept des Homo Oeconomicus nach Adam Smith 26 1.2.2 Random Walk Theory nach Louis Bachelier 27 1.2.3 Erwartungsnutzentheorie von Morgenstern und von Neumann 32 1.2.4 Informationsverarbeitung nach Bayes 36 1.2.5 Effizienzmarkthypothese nach Eugene Fama 39 Zusammenfassung 45 2 Grenzen der neoklassischen Kapitalmarkttheorie 47 2.1 Modelle der neoklassischen Kapitalmarkttheorie 47 2.1.1 Portfolio Selection Theory nach Harry Markowitz 47 2.1.2 Capital-Asset-Pricing-Modell nach William Sharpe 54 2.1.3 Arbitrage Pricing Theory als Alternative zum CAPM 59 2.2 Bewertungsansätze als Basis finanzwirtschaftlicher Entscheidungen 61 2.2.1 Fundamentale Wertpapieranalyse 61 2.2.2 Charttechnische Analyse 67 2.3 Alte vs. neue Realität der Schwarze Schwan 72 Zusammenfassung 76 Schlussbetrachtung Abschnitt I 77 Abschnitt II - Wiederkehrende Spekulationsblasen ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus 79 3 Das Investorenverhalten aus Sicht der Behavioral Finance 79 3.1 Ausgangspunkt und Zielsetzung der Behavioral Finance 79 3.1.1 Begriff der Rationalität im Zuge der Paradigmenerweiterung 82 3.1.2 Abkehr von der Erwartungsnutzentheorie Begrenzte Rationalität 86 3.2 Betrachtungswechsel im Rahmen der Behavioral Finance 89 3.2.1 Vergleich der neoklassischen mit der verhaltensorientierten Ökonomie 89 3.2.2 Untersuchungsmethoden der Behavioral Finance 92 3.2.3 Der Investor im Wandel der Zeit 96 Zusammenfassung 98 4 Spekulationsblasen als Zeichen für Marktanomalien 101 4.1 Ursachen für die Entstehung und Verstärkung von Spekulationsblasen 101 4.1.1 Herdentrieb 104 4.1.2 Grenzen der Arbitrage 107 4.2 Anatomie von Spekulationsblasen nach Kindleberger/Minsky 111 4.3 Detailbetrachtung Spekulationsblasen und Kapitalmarktanomalien 115 4.3.1 Bedeutung von Spekulationsblasen für Volkswirtschaften 116 4.3.2 Arten von Spekulationsblasen 117 4.3.3 Arten von Kapitalmarktanomalien 120 Zusammenfassung 127 5 Historische Spekulationsblasen im Überblick 129 5.1 Markteigenschaften als Auslöser von Spekulationsblasen 130 5.2 Beispiele für bedeutende Spekulationsblasen 132 5.2.1 Die Tulpenmanie von 1636 133 5.2.2 Die John-Law-Spekulationsblase von 1716 136 5.2.3 Die Südseespekulationsblase von 1720 138 5.2.4 Der Börsenboom und -crash von 1929 142 5.2.5 Die Dotcom-Spekulationsblase ab 1997 144 5.2.6 Die US-Subprime-Kreditkrise ab 2007 147 5.2.7 Multiple Spekulationsblasen nach der Subprime Kreditkrise (ab 2012) 152 5.3 Hinweise auf Spekulationsblasen im Private Equity 160 Zusammenfassung 167 Schlussbetrachtung Abschnitt II 168 Abschnitt III Der Homo Oeconomicus Humanus im Informations- und Entscheidungsprozess 169 6 Phasen der Entscheidungsfindung 169 6.1 Der Informations- und Entscheidungsprozess im Überblick 169 6.1.1 Informationswahrnehmung 171 6.1.2 Informationsverarbeitung/-bewertung 175 6.1.3 Investitionsentscheidung 177 6.2 Basis der Entscheidungsfindung aus Sicht der Behavioral Finance 179 6.2.1 Entscheidungsfindung auf Basis der Prospect Theory 179 6.2.2 Merkmale der Bewertungsfunktionen 183 6.2.3 Bewertung von Wertpapieren auf Basis der Prospect Theory 187 Zusammenfassung 192 7 Begrenzte Rationalität bei der Informationswahrnehmung 193 7.1 Heuristiken kognitiven Ursprungs 196 7.1.1 Fehleinschätzung von Wahrscheinlichkeiten (u.a. Verfügbarkeits-heuristik) 196 7.1.2 Fehleinschätzung von Informationen (u.a. selektive Wahrnehmung) 203 7.2 Heuristiken emotionalen Ursprungs Herdenverhalten 209 7.3 Einschätzung der Risiko-/Renditeschädlichkeit betrachteter Heuristiken 211 Zusammenfassung 213 8 Begrenzte Rationalität bei der Informationsverarbeitung 215 8.1 Heuristiken kognitiven Ursprungs 216 8.1.1 Fehleinschätzung von Wahrscheinlichkeiten (u.a. Ambiguitätsaversion) 217 8.1.2 Fehleinschätzung von Informationen - Konservatismus 224 8.1.3 Fehleinschätzung der objektiven Realität (u.a. mentale Buchführung) 227 8.1.4 Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten (u.a. Selbstüberschätzung) 232 8.2 Heuristiken emotionalen Ursprungs Umkehr der Risikobereitschaft 238 8.3 Einschätzung der Risiko-/Renditeschädlichkeit betrachteter Heuristiken 240 Zusammenfassung 242 9 Begrenzte Rationalität bei der Investitionsentscheidung 245 9.1 Heuristiken kognitiven Ursprungs 246 9.1.1 Fehleinschätzung der objektiven Realität Selektive Entscheidung 246 9.1.2 Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten (u.a. Selbstattribution) 248 9.2 Heuristiken emotionalen Ursprungs 251 9.2.1 Fehleinschätzung der objektiven Realität (u.a. Reueaversion) 251 9.2.2 Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten (u.a. Reueaversion) 261 9.3 Einschätzung der Risiko-/Renditeschädlichkeit betrachteter Heuristiken 267 9.4 Überblick im Informations- und Entscheidungsprozess betrachteter Heuristiken 269 Zusammenfassung 271 Schlussbetrachtung Abschnitt III 273 Abschnitt IV Anwendungsbereiche und Weiterentwicklung der Behavioral Finance 275 10 Anwendung der Behavioral Finance in der Anlageberatung 275 10.1 Überblick über begrenzt rationales Verhalten in der Anlageberatung 277 10.2 Umgang mit Heuristiken in der Anlageberatung 282 10.2.1 Heuristiken während der Informationswahrnehmung 284 10.2.2 Heuristiken während der Informationsverarbeitung/-bewertung 287 10.2.3 Heuristiken während der Investitionsentscheidung 290 Zusammenfassung 294 11 Anwendung der Behavioral Finance in der Unternehmensführung 295 11.1 Overconfidence bei unternehmerischen Investitionsentscheidungen 295 11.2 Ausschüttungspolitik aus Sicht der Behavioral Finance 301 11.3 Initial Public Offerings aus Sicht der Behavioral Finance 306 11.4 Corporate Governance aus Sicht der Behavioral Finance 309 11.5 Equity Premium Puzzle 314 Zusammenfassung 315 12 Financial Nudging verhaltenswissenschaftliche Ansätze für bessere Finanzentscheidungen 317 12.1 Libertärer Paternalismus 317 12.1.1 Entscheidungsarchitektur 318 12.1.2 Wahlfreiheit & Paternalismus 319 12.1.3 Arten und Merkmale des Nudging 320 12.1.4 Kritik am libertären Paternalismus 325 12.2 Financial Nudging/Finanzielle Nudgingansätze 328 12.2.1 Verhaltenswissenschaftliche Grundlagen des Financial Nudging 329 12.2.2 Kredite 330 12.2.3 Kreditkarten 332 12.2.4 Hypotheken 334 12.2.5 Altersvorsorge 335 12.2.6 Aktien und Anleihen 339 Zusammenfassung 342 13 Weiterentwicklung der Behavioral Finance Blick in die Zukunft 343 13.1 Grenzen der Behavioral Finance 343 13.2 Entstehung der Neuro-Finance/Neuroökonomie 345 13.2.1 Erforschung des menschlichen Gehirns 347 13.2.2 Entscheidungsprozesse aus Sicht der Neuro-Finance 351 13.3 Entstehung der Emotional Finance 358 13.3.1 Emotionen als Grundlage für Investitionsentscheidungen 359 13.3.2 Interpretation von Marktbewegungen aus Sicht der Emotional Finance 364 Zusammenfassung 369 Schlussbetrachtung Abschnitt IV 370 Glossar 371 Literaturverzeichnis 383 Abbildungsverzeichnis 403 Personen- und Sachverzeichnis 407
Pressestimmen
Aus: Börse Online – RPL – 21/2013/16.5.-23.5 […] Das gut verständliche Buch schlägt in zwölf Kapiteln den Bogen von der neoklassischen Sicht des Investorenverhaltens bis zur aktuellen Behavioral Finance. […] Zusätzlich geht das klar strukturierte Buch auf Anwendungen in der Anlageberatung und Unternehmungsführung ein. Der Service: Lernfortschritte per Internet überprüfen.
Autoreninfo
Facsar, Máté
Máté Facsar begann seinen beruflichen Werdegang als Bankkaufmann. Nach seinem Studium der internationalen Betriebswirtschaft an der ESB Business School in Reutlingen, begann er als Unternehmensberater für den Financial Services Sector seine Kenntnisse über die Anwendung der Behavioral Finance im Wealth Management zu vertiefen.
Eine sehr gute Wissensvermittlung für Studierende und Nicht-Studierende
Bewertung
Kundenmeinung von Denise
Das Buch verfügt über eine so gute Aufmachung, dass man kein Studierender sein muss, um die Inhalte zu verstehen. Betriebswirtschaftliches Hintergrundwissen ist allerdings förderlich, um sich der Thematik, die in 4 Abschnitte und insgesamt 13 Kapiteln unterteilt ist, schneller nähern zu können. Jedes der 13 Kapitel beginnen die Autoren mit einem Ausblick in einem grau hinterlegten Feld, in dem der Leser erfährt, was er in dem Kapitel lernen wird. Nach der daran folgenden Darstellung der Inhalte erfolgt eine, ebenfalls grau interlegte, Zusammenfassung der gelernten Inhalte. Es steht neben der Printversion auch eine webbasierte Anwendung zur Überprüfung des Lernfortschritts zur Verfügung. Die Darstellung der Inhalte ist gut strukturiert mit zum Beispiel Fett- (wichtige Begriffe oder Namen) und Kursivdruck (beispielsweise Zitate), aber auch Pfeilen als Hinweis auf weitere Erläuterungen im Glossar. Die verwendeten zahlreichen Grafiken und Bilder sind in der Regel gut verständlich. Neben der reinen Darstellung der verschiedenen Theorien werden auch Fotos der Begründer sowie deren Lebensläufe kurz dargestellt. Das Buch stellt eine gute Gelegenheit dar, sich dem Thema umfassend auf rund 400 Seiten zu nähern und um zu verstehen, warum der Homo Oeconomicus vom Homo Oeconomicus Humanus abgelöst wird. Eine klare Kaufempfehlung!!!
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von M. Kornmeier
Sehr gute Übersicht über den Stand der Forschung im Behavioral Finance
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von J. Schulz
- Sehr ausführlich, gute Hintergründe
- Tabellen/etc erhöhen die Lesbarkeit
- Interessante (tiefe) Einführung in die Thematik
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von M. Hertrich
Didaktisch finde ich das Buch gut gelungen. Schön ist, dass es auch gut nachvollziehbare Beispiele gibt und der Bezug zur Anwendung in verschiedenen Tätigkeitsbereichen hergestellt wird.
Diese Webseite benutzt Cookies, um ein gutes Web-Erlebnis zu ermöglichen. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Information