Dieses Handbuch favorisiert den Controlling- Ansatz von Horváth und Küpper.
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Kundenmeinung von Dr. Michael Lausberg
Eine performanceorientierte Steuerung bedarf in der Medienindustrie allerdings eines umfassenden und zugleich spezifischen Controllings. Dabei ist zu beachten, dass eine solche Steuerung von Medienunternehmen vor einer doppelten Herausforderung steht: Zum einen ist angesichts der hohen ökonomischen Relevanz der Medien eine klassische betriebswirtschaftliche Steuerung elementar. Zum anderen erfüllen Medien aber auch eine bedeutende gesellschaftliche, kulturelle sowie politische Funktion. Die Erfüllung dieses so genannten „Public Values“ lässt sich nicht immer quantitativ oder monetär abbilden. Eine „performanceorientierte Steuerung“ muss dieser dualen Rolle der Medien aber Rechnung tragen.
Auf der einen Seite werden das allgemeine Controllingkonzept, seine Aufgaben, seine Organisation, seine Instrumente und Anwendungsbereiche behandelt. Auf der anderen Seite wird dies in den speziellen Kontext der Medienbranche mit zahlreichen Anwendungs- und Fallbeispielen bezogen. In jedem Kapitel wird die jeweilige Medienspezifität herausgestellt und die daraus resultierenden Wirkungen auf das Controlling deutlich gemacht.
Im ersten Kapitel wird auf die konzeptionellen Grundlagen des Controllings eingegangen und schildert dabei die Implikationen, die sich aus den Besonderheiten von Medienprodukten ergeben. Danach stehen die Grundlagen des Rechnungswesens im Mittelpunkt; darauf aufbauend folgt die Informationsversorgung durch das Controlling. Dabei liegen Schwerpunkte auf die Erfolgsermittlung und die Messung von Formal- und Sachzielen als Basis für Managemententscheidungen. Weiterhin geht es um die Planung und Budgetierung, bevor das Organisations- und das Personalsystem und deren Controlling dargestellt wird. Anschließend werden die Bereiche des strategischen Controllings, das zum Ziel hat, Unternehmen eine dauerhaft werthaltige Differenzierungsposition zu sichern, beschrieben. Speziell orientiert auf Medienproduktionen folgt dann das Projektcontrolling. Zum Schluss geht es um die konkrete Umsetzung von Controlling im Medienunternehmen: Dabei werden die informationstechnische, die personale und die organisationale Ausgestaltung sowie Erfolgskontrolle und Dokumentation veranschaulicht.
Jedes Kapitel ist folgendermaßen aufgebaut: Am Anfang gibt es einen Ausblick auf den folgenden Wissensstoff und es werden Leitfragen des Kapitels abgedruckt. Am Ende gibt es mehrere Fallbeispiele mit Praxisbezug. Danach wird weiterführende Literatur sowohl allgemeiner Art als auch spezifisch für Medien vorgestellt.
Im Anhang findet man noch ein Stichwortverzeichnis.
Dieses Handbuch favorisiert den Controlling- Ansatz von Horváth und Küpper. Danach sollten nicht nur Informationen vermittelt werden, sondern dass das Controlling als Instrument zur Koordination verstanden werden kann. Das Controlling sollte ein Subsystem der Führung sein. Zielgruppe des Handbuches sind Berufstätige in Management und/oder in der Medienbranche, die sich in das Thema Controlling einarbeiten wollen oder als Nachschlagwerk. Außerdem ist es für Dozenten und Studenten der Medienwissenschaft, Kommunikationswissenschaften oder BWLer mit dem Schwerpunkt Medien konzipiert. Das Buch hat eine gute Struktur und erfüllt wesentliche Punkte eines Lehrbuches. Ein Glossar zum Nachschlagen wäre noch von Vorteil gewesen.