Dozentenbewertung
Bewertung |
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Kundenmeinung von H. Henzler
Ströhl vermittelt einfach und doch nicht vereinfachend, warum Medientheorie heute zu Recht immer auch eine Auseinandersetzung mit unserem Blick auf die Welt ist. In klugen Beispielen und Bildern bietet er den Studierenden den Zugang zu den Fragen, die zu den jeweiligen Theorien geführt haben. Medientheorie ist keine abstrakte Disziplin, sondern der Versuch, grundlegende Fragen der Erkenntnistheorie zu erfassen und ihre jeweiligen Bedingungen herauszuschälen.
Wichtige Denker werden klug vorgestellt und die Überschneidungen und Unterschiede im Denken werden sichtbar. Man merkt dem Autor an, dass es ihm um die Fragen selbst geht und weniger um akademische Zuordnungen. Dies zeigt sich auch an der Auswahl an Fragen am Ende jeden Kapitels, die die Leser anregen, die dargestellten Gedanken nicht als brav abfragbares, historisches Wissen zu betrachten, sondern als Fragen unserer Zeit.
Dass diese Auseinandersetzung mit Medien in den letzten Jahren seit Erscheinen noch an Bedeutung gewonnen hat durch die technologische Entwicklung der Medien und Schlagworte wie Big Data, Inforgs oder Fake News, tut dem Werk keinen Abbruch. Denn die Stärke der Reflexion grundlegender Fragen ist das Handwerkszeug, mit dem erst auch die Entwicklungen in der sogenannten „künstlichen Intelligenz“ kritisch geprüft werden können. So gesehen kann man sich auf eine nächste Auflage freuen, die dann sicher die aktuelle Diskussion um Denker wie Floridi u.a. aufgreifen wird.