Nicht nur Menschen, auch Dinge besitzen Handlungskraft. Ozonlöcher, Mikroben, Reagenzgläser, Computer bilden mit Menschen ein großes Kollektiv! Das ist eine der umstrittenen Thesen des französischen Philosophen und Soziologen Bruno Latour.
Was ist das für ein Denker, der behauptet, dass wir nie modern gewesen seien, uns einzig die Dinge human machen können und der die Berufsgruppe der Techniker und Wissenschaftler in Feldstudien wie einen exotischen Stamm beschreibt?
Latour im Profil 1 Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) 29 2 Wir sind nie modern gewesen 37 3 Die Hoffnung der Pandora 48 4 Das Parlament der Dinge 69 5 Iconoclash – Gibt es eine Welt jenseits des Bilderkrieges? 76 6 Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft 85 7 Krieg der Welten – Wie wäre es mit Frieden? 107 8 Latour in der Kritik 113 Serviceteil: Slogans Latours 117 Kürzel 119 Literatur 120 Anmerkungen 124 Personenregister 129
Pressestimmen
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Autoreninfo
Ruffing, Reiner
Dr. Reiner Ruffing ist promovierter Philosoph und Autor zahlreicher Lehr- und Sachbücher zur Philosophie.
Übersichtlich, hinreichend distanziert, aber nicht genügend philosophisch durchreflektiert: Aufklärung über Aufklärung hat immer auch, wie bei Nietzsche, eine Dialektik der Gegenaufklärung impliziert.
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von C. Kärger
Dieses Buch ist sehr gut geschrieben und bietet insbesondere für Studienanfänger eine gelungene Einführung in das Werk und Denken Bruno Latours. Es ist gut strukturiert und thematisiert seine Hauptwerke. Dabei gelingt es dem Autor außerordentlich gut, die Kerngedanken Bruno Latours auf verständliche Weise zu präsentieren. Ebenfalls positiv hervorzuheben sind die im Anhang aufgeführten Slogans Latours, die auf schnelle Art einen Eindruck des Denkers vermitteln sowie die Übersicht seiner Hauptwerke. Lediglich der Teil zu Kritik an Latours Werk hätte etwas ausführlicher ausfallen können.
Emsig wie eine ANT …
Bewertung
Kundenmeinung von Theodor F.
Emsig wie eine ant (eng. Ameise) fasst Reiner Ruffing in diesem Band Bruno Latours Konzeptionen von Factish, der ANT (Akteur-Netzwerk-Theorie) und vielen weiteren seiner soziologische Perspektiven zusammen. Als Struktur wählt Ruffing dabei, zwischen einem einleitenden Überblick und der abschließenden kritischen Perspektivierung, die Publikationsliste von Latour selbst. Jedem wichtigen Buch wird ein Kapitel eingeräumt um Latours Kerngedanken und -thesen zusammenzufassen. Dass auf diesen je rund 10 Seiten dabei nicht alle Gedanken der jeweiligen Publikation ausgeführt werden können, versteht sich von selbst und ist auch gar nicht Ruffings erklärte Intention. Interessant ist vielmehr, dass sich innerhalb dieser vergleichsweise geringen Seitenzahl immer wieder Repetitionen anhäufen. Insbesondere das einleitende Kapitel nimmt allen nachfolgenden Abschnitten einzelne Gedanken voraus. Das mag man als eine didaktische Methode verstehen, um Latours Kernannahmen im Gedächtnis der Leser*innen zu verankern, ebenso aber auch als Unterbrechung innerhalb des Leseflusses empfinden.
Und gleichwohl der Titel des Buchs anderes vermuten lässt, so konzentriert sich Ruffing hier nicht ausschließlich auf Latour, sondern setzt diesen immer wieder in Relationen zu anderen Philosoph*innen und Wissenschaftler*innen wie Wittgenstein, Foucault oder Haraway. Jene Vergleiche sind visuell durch Textkästen kenntlich gemacht, die gemeinsam mit den wiederkehrenden Zitat-Boxen die Informationen im Buch auch visuell ansprechend und logisch aufbereiten. Zusammen mit der klaren Gliederung und dem angehängten Register lässt sich also problemlos durch das Buch navigieren. Die abschließende Zitat-Sammlung von Latour gibt dem Buch zwar keine zusätzliche inhaltliche Tiefe, erscheint aber als ein netter Zusatz.
Für einen ersten Kontakt mit Bruno Latour bietet sich dieses Buch gut an. Und auch wer bereits zwei bis drei Aufsätze von Latour gelesen hat, wird Nutzen aus diesem Buch ziehen können, darf aber keine tiefschürfende Auseinandersetzung mit der Materie erwarten.
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