Leere Kirchen, volle Pilgerwege und populäre Weltjugendtage - das religiöse Feld ist von facettenreichen und teils widersprüchlichen Phänomenen geprägt. Ausgehend von ihrer systematischen Beobachtung werden in dieser Einführung zentrale Theorien und Forschungsergebnisse der zeitgenössischen Religionssoziologie anschaulich erläutert und auf die Klassiker des Faches zurückgeführt.
1 Religionssoziologie im 21. Jahrhundert – eine Einleitung 7 1.1 Was ist mit Religion gemeint? 10 1.2 Zum Aufbau des Buches 15 2 Leere Kirchen. Oder: Die Säkularisierung der Gesellschaft 19 2.1 Was sagen leere Kirchen über die gesellschaftliche Bedeutung von Religion? 20 2.1.1 Sinkender Organisationsgrad kirchlicher Religion 21 2.1.2 Sinkende Teilhabe an kirchlichen Angeboten 25 2.1.3 Sinkender Transzendenzbezug 29 2.1.4 Religionssoziologische Datenquellen 33 2.2 Aktueller Diskurs zur Säkularisierung der Gesellschaft 37 2.2.1 Die Säkularisierungstheorie 37 2.2.2 Kritik an der Säkularisierungstheorie 43 2.3 Klassische Konzeptionen der gesellschaftlichen Bedeutung von Religion 48 2.3.1 Auguste Comte und das Drei-Stadien-Gesetz 48 2.3.2 Émile Durkheim und die elementaren Formen des religiösen Lebens 53 2.3.3 Max Weber, die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus 63 2.4 Zwischenfazit 71 3 Volle Pilgerwege. Oder: Die Individualisierung religiösen Handelns 75 3.1 Warum sind die Kirchen leer und die Pilgerwege voll? 78 3.1.1 Warum Menschen pilgern – eine Typologie 79 3.1.2 Pilgern als religiöses Phänomen 83 3.2 Aktueller Diskurs zur Individualisierung religiösen Handelns 86 3.2.1 Die Individualisierungstheorie 86 3.2.2 Individualisierte Religiosität und Synkretismus 91 3.2.3 Evidenzsicherung individualisierter Religiosität 94 3.3 Neoklassische Konzeptionen religiösen Handelns 95 3.3.1 Thomas Luckmann und die unsichtbare Religion 96 3.3.2 José Casanova und die öffentliche Religion 103 3.3.3 Robert Bellah und die Zivilreligion 106 3.4 Zwischenfazit 110 4 Populäre Weltjugendtage. Oder: Die Transformation religiöser Sozialformen 113 4.1 Kirchen zwischen Tradition und Reform 115 4.1.1 Kirchen als Mehr-Ebenen-Systeme 115 4.1.2 Kirchen als heterogene Sozialformen 119 4.2 Aktueller Diskurs zu religiösen Sozialformen 124 4.2.1 Die Pluralisierung des religiösen Feldes 125 4.2.2 Religiöse Marktmodelle 127 4.2.3 Popularisierung kirchlicher Angebote 132 4.2.4 Gesellschaftliche Bedeutung religiöser Sozialformen 136 4.3 (Neo-)Klassische Konzeptionen religiöser Sozialformen 139 4.3.1 Ernst Troeltsch, Kirchen, Sekten und Mystik 139 4.3.2 Niklas Luhmann und die Organisierbarkeit von Religion 144 4.3.3 Peter L. Berger und die Pluralisierung des religiösen Feldes 149 4.4 Zwischenfazit 155 5 Perspektiven für die Religionssoziologie 159 Informationsteil und Verzeichnisse 165 Religionssoziologische Einführungswerke 165 Religionssoziologische Buchreihen 165 Religionssoziologische Zeitschriften 165 Religionssoziologische Vereinigungen 165 Religionssoziologische Forschungseinrichtungen 166 Religionssoziologische Datenquellen 167 Abbildungen und Tabellen 168 Literatur 169 Personenregister 178 Sachregister 179
Pressestimmen
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Autoreninfo
Heiser, Patrick
Dr. Patrick Heiser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FernUniversität in Hagen. Seine Lehrschwerpunkte umfassen klassiche Texte der Soziologie, Sozialstrukturanalysen und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Religionssoziologie.
Reiheninfo
Die Reihe richtet sich an Studierende der Sozialwissenschaften und umfasst Bände zu Spezialsoziologien.
Ihr Fokus liegt auf aktuellen gesellschaftlich-politischen Entwicklungen.
Zur Religionssoziologie gibt es wenig Bücher, noch weniger im deutschsprachigen Raum. Gute Einführungen in die Geschichte und Wandel der Religion gibt es fast gar nicht. Das Buch eignet sich sehr gut, um sich einen Überblick über solche Themen zu erschaffen. Ich nutze das Buch in einem Seminar zu "Phänomene der Macht", eine Sitzung bezieht sich auf die Macht der religiösen Institutionen. Der Informationsteil am Ende des Buches ist eine sehr gute Idee!
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von M. Schultes
Mit der knappen Einführung in Grundannahmen der Religionssoziologie, die Patrick Heiser verfasst hat, liegt ein Werk vor, dass sich vor allem aufgrund seines häufigen Bezuges auf die Katholische Kirche als Grundlagenwerk für praktische bzw. einführende Lehrveranstaltungen im Kontext der Katholischen Theologie eignet (so z.B. der Bereich zum Mehrebenensystem Kirche). Durch die anschauliche Aufbereitung und die klare Gestaltung wird die Aneignung der Lerninhalte durch den*die Leser*in sinnvoll unterstützt und Wichtiges besonders unterstrichen. Dabei genügt das Werk höheren didaktischen Ansprüchen, was es zu einer empfehlenswerten Lektüre gerade für Studieneinsteiger*innen macht. Durch den knappen Fokus auf unterschiedliche Teilbereiche überfordert das Buch auch fachfremde Leser*innen nicht und stellt Ressourcen für eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Religionssoziologie im Rahmen der Theologien dar.
Dozentenbewertung
Bewertung
Kundenmeinung von C. Altmann
Ein kurzer hilfreicher Überblick über aktuelle religionssoziologische Forschung.
Auf 180 Seiten kurzweilig und spannend geschrieben, kein umfassendes Standardwerk
Bewertung
Kundenmeinung von Skeptikerin
Das Buch „Religionssoziologie“ von Patrick Heiser bietet in konzentrierter, aber nicht oberflächlicher Form Einblick in eine scheinbar zurückgehende Religiosität im 21. Jahrhundert.
Beim Lesen der fünf übersichtlich gestalteten fünf Kapitel
1. Religionssoziologie im 21. Jahrhundert – eine Einleitung
2. Leere Kirchen. Oder: Die Säkularisierung der Gesellschaft
3. Volle Pilgerwege. Oder: Die Individualisierung religiösen Handelns
4. Populäre Weltjugendtage: Oder: Die Transformation religiöser Sozialformen
5. Perspektiven für die Religionssoziologie
sind Grundkenntnis aus der Soziologie und ein Bezug zur Religiosität von Vorteil, aber weder für das Verständnis der Ausführungen noch für die Kurzweiligkeit beim Lesen zwingend notwendig.
Die zum Einsatz kommenden Daten, Statistiken, Tabellen sind überwiegend aus der jüngeren Vergangenheit (2015/2016), so dass aktuelle Entwicklungen erfasst und zu Wort kommen.
Aus dem Titel „Religionssoziologie“ selbst könnte ein umfassenderes, größeres Werk und weniger Konzentration auf die neueren Entwicklungen wie Pilgerwege und Weltjugendtage erwartet werden; letztere nehmen etwas mehr als die Hälfte des Buches 180-seitigen Buches ein. Im beschreibenden Text wird darauf aber hingewiesen, so dass es für die meisten Leser keine Überraschung sein sollte.
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