Wer bisher einen geschlechtertheoretischen Anschluss der Familiensoziologie vermisste, wird in diesem Buch fündig.
Die Autorin zeigt auf, dass das Paar und die Kernfamilie nicht (nur) auf der Einteilung in zwei Geschlechter beruhen, sondern entlang des biografischen Prozesses mit vielen kleinen und größeren Verschiebungen erst hergestellt werden.
Die geschlechterbezogen konservative Familiensoziologie wird so endlich auf den Kopf gestellt und um eine grundlegende Perspektive erweitert.
Vorwort 9 1 Einleitung: Familie und Geschlecht 13 1.1 Konzepte von Geschlecht und von Familie im Vergleich 21 1.2 Geschlechterbeziehungen und reproduktives Handeln im Lebenslauf als Gegenstand der Familiensoziologie 28 1.3 Historischer Exkurs: Gesellschaftliche Regulierung von Sexualität und Generativität 34 1.4 Die empirische Quellen 47 TEIL I: Theoretische Grundlegungen 49 2 Theoretische Zugänge 50 2.1 Grundlegende Konzepte: Kollektive Praktiken und soziales Handeln 50 2.1.1 Habitus, Praktiken, Kapitalsorten und Felder: Bourdieu 50 2.1.2 Verwandte Konzepte und Teilaspekte 59 2.1.3 Konkurrierende Konzepte: Rationale Entscheidungen 71 2.2 Die biografische und die Lebenslaufperspektive 85 2.2.1 Die Lebenslaufperspektive in der (Familien-)Soziologie 86 2.2.2 Die Lebenslaufperspektive in der Geschlechterforschung 90 2.2.3 Geschlechterbeziehungen im Lebenslauf als „linked lives“ 93 2.2.4 Die gesellschaftliche Organisation von Übergängen 95 2.3 Fazit 96 TEIL II: Geschlechterbeziehungen von der ersten Liebe bis zum letzten Kind 99 3 Die sexuelle Initiation als Transformation von Beziehungen: Von der ersten Liebe… 102 3.1 Zusammen mit allen und zu zweit allein: zwischen Peers und Privatheit 105 3.2 Initiationsbeziehungen 109 3.3 Soziale Differenzierungen 117 3.4 Fazit 118 4 Die Verstetigung der Beziehungen 123 4.1 Verstetigung I: Die Beziehungen werden länger und enger 124 4.2 Verstetigung II: Verbindlichere Festlegungen 127 4.2.1 Kinderlose Paare ziehen zusammen 129 4.2.2 Paare heiraten 131 4.3 Soziale Differenzierungen 136 4.4 Fazit 138 5 Kinderwunsch und Partnerwahl 141 5.1 Familie und Kinder als Teil des Lebensentwurfs 143 5.2 Wünsche und Imaginationen I: Kinder und Familie 144 5.3 Die Verhinderung, der Aufschub und die Begrenzung von Familie 152 5.4 Wünsche und Imaginationen II: Partnerwahl 154 5.5 Soziale Differenzierungen 159 5.6 Fazit 166 6 Familiengründung als Transformation einer Geschlechterbeziehung I: Alters- und Sequenzregeln 170 6.1 Das „richtige“ Alter für die Familiengründung 171 6.2 Verletzung der Sequenzregel: Elternschaft in Ausbildung und Studium 174 6.3 Verletzung der Altersregel: „Teenager-Mütter“ 178 6.4 Soziale Differenzierungen 182 6.5 Fazit 187 7 Familiengründung als Transformation einer Geschlechterbeziehung II: Die Folgen der ersten Geburt 189 7.1 Die Beziehung nach ihrer Erweiterung 192 7.2 Vaterschaft als Transformation von Männlichkeit 201 7.3 Ledige Mütter und Alleinerziehende 209 7.4 Soziale Differenzierungen 216 7.5 Fazit 222 8 … bis zum letzten Kind: Familienerweiterung und Kinderlosigkeit 226 8.1 Weitere Kinder im Lebenslauf 226 8.2 Keine Kinder, genug Kinder 231 8.3 Fazit und Ausblick 237 9 Zusammenführung und Zusammenfassung: Familie und Geschlecht 240 9.1 Bourdieu als Leittheorie 244 9.2 Die sukzessive Herausbildung des Geschlechterhabitus auf dem Weg von der ersten Liebe bis zum letzten Kind 246 9.3 Familie, Geschlecht und soziale Ungleichheit: Reproduktive Kulturen 252 9.4 Ausblick 265 Literaturverzeichnis 269 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 297 Anhang 299 Angaben zu Forschungsprojekten des Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstituts zu Familienplanung im Lebenslauf 299 Definition des Bildungsindikators 301
Pressestimmen
Aus: weiberdiwan – Gerlinde Mauerer – Winter 2017/2018 Cornelia Helfferich legt mit diesem Band ein beachtliches Grundlagenwerk der Familiensoziologie vor. […] Die respektable Datenaufarbeitung macht das Buch an wenigen Stellen zum reinen Fachbuch (was an sich kein Nachteil ist). Unabhängig davon kann es allen an Genderanalysen und familiensoziologischen Perspektiven Interessierten zur Lektüre empfohlen werden. Ein lohnender fachlicher Rund- und Tiefgang ist garantiert!
Autoreninfo
Helfferich, Cornelia
Prof. Dr. Cornelia Helfferich (emeritiert) lehrte zuletzt am Institut für Soziologie der Ev. Hochschule Freiburg.
„Familie und Geschlecht“ hat mir beim Lesen alles geboten, was ich mir erhofft hatte. Möglichkeit zur Selbstreflektion, Einblicke in grundlegende Theorien und Bezüge zu meinem Alltag. Was bedeutet heute überhaupt der Begriff „Familie“? Was steckt hinter dem (sozialen) Geschlecht? - Fragen, die sich mir als junger Mutter in heteronormativer Familienkonstellation stellen. Studium und Kind, Karriereknick, Frau sein, Feministin sein, Mutter sein, Partnerin sein – all das sind Themen, die mich direkt betreffen. Für mich was das Buch von Cornelia Helfferich weniger fachlich, als persönlich spannend. Es ist ein Buch, das mir als Naturwissenschaftlerin zwar mit seiner sozialwissenschaftlichen Sprache durchaus auch einiges abverlangt hat, aber trotzdem gut lesbar war. „Familie und Geschlecht“ ist ein Buch, das ich gern weiter empfehle und bestimmt noch dem*der ein oder anderen weiter geben werde.
Gelungene Darstellung
Bewertung
Kundenmeinung von Florian Wegner
„Familie und Geschlecht. Eine neue Grundlegung der Familiensoziologie“ von Cornelia Helfferich bietet einen gelungenen Überblick und Einstieg in die geschlechterbezogene Familientheorie. Dabei beschränkt die Autorin sich nicht auf die „klassischen“ Familienbilder à la Mutter, Vater, Kind – vielmehr erreicht sie eine moderne Darstellung des Verhältnisses von Familie und Geschlecht.
Der theoretische Zugang in Teil I des Buches gelingt über Bourdieus Habituskonzept, die Interaktionstheorien und die rationalen Handlungstheorien. Im zweiten Teil geht die Autorin auf die „Geschlechterbeziehungen von der ersten Liebe bis zum letzten Kind“ ein, wobei nicht DER Werdegang beschrieben werden soll, sondern der biografische (oftmals aleatorische) Einfluss auf den Geschlechterhabitus in immer verbindlicheren Beziehungen und schließlich in Familien durch zahlreiche Beispiele aufgezeigt wird.
Die Stringenz als auch die sprachliche und wissenschaftliche Prägnanz haben mich besonders überzeugt. Als Lektüre für Studierende der Soziologie und einschlägig Interessierte sehr zu empfehlen.
Familie und Geschlecht
Bewertung
Kundenmeinung von Matthias Kleudgen
Das Buch beschreibt auf ca. 300 sehr gut gestalteten Seiten wie der Spielraum der Kernfamilie bis zu vielen verschiedenen Spezialformen, wie zum Beispiel "Teenie-Mütter", Alleinerziehende und Viel-Kinder.Familien.
Durch die zwei Teile des Buches kann man einen guten Überblick erhaschen. Der erste Teil handelt von den Grundlagen, wie z.B. Habitate.
Im zweiten Teil werden verschiedene Pratiken erläutert und umfangreich empirisch, quantitativ und qualitativ dargestellt.
Jedes Kapitel besitzt vier bis sechs Unterkapitel und zur besseren Erklärung findet man im letzten Unterkapitel immer ein Fazit mit Erläuterungen.
Leider sind viele Diagramme und Schaubilder sehr unverständlich und erst beim zweiten, dritten analysieren verständlich.
Fazit: Ich finde das Buch sehr gut gestaltet und das Thema "Familie und Geschecht" ist in Zeiten der Ehe für alle ein wichtiges Thema.
Das Buch ist auch vom Cover sehr schön gestaltet, durch die verschieden gestalteten mathematischen Körper auf der Titelseite wird das Thema schon beim Entpacken angerissen.
Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch! ****
Bewertung
Bewertung
Kundenmeinung von Tamara Strobl
Mir gefällt das Cover des Buches sehr gut, da es schlicht gehalten ist und klare Formen einen großen eigenen Interpretationsspielraum ermöglichen. Verschiedene Farben stellen für mich die unterschiedlichen Identitäten der Familienmitglieder dar. Im Vorwort wurde mein Interesse geweckt, als beschrieben wurde, dass ich mich während Lesens im schlimmsten Fall langweilen werde oder mit manchen Themen überfordert werde. Sehr gut gelungen finde ich, dass zuerst eine Beschreibung dessen erfolgt, was im Anschluss genauer ausgeführt wird. Begriffsklärungen werden genauso angegeben wie verschiedene Vergleiche gezogen werden. Mir gefällt, dass immer wieder Zitate von Personen eingebaut sind, die den Text schön lesbar und interessant gestalten. Bei den Grafiken fällt es mir manchmal schwer auf den ersten Blick das Wichtigste zu erkennen. Das liegt vor allem an den Graustufen, die für mich nicht gut einsichtig sind.
Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, welches mir bei meiner Soziologiehausarbeit geholfen hat und einige neue Erkenntnisse mit sich brachte.
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